Mittwoch, 29. September 2010

Berlin Wonderwall

mood : C'mon, put your hands in the air!
muzik : Pokemon-Movie II, die Macht des Einzelnen, Endlied ("Put your Hands in the Air)/ Oasis Wonderwall
and ? : Berlin ist ein einziges Wonder
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Gestern ist mir wieder klar geworden, warum Berlin so funkelnt faszinierend sein kann:
28.09.2010, ca. 23:40Uhr,
U1 Richtung Warschauerstraße
Eigentlich dürften mitten in der Woche nicht so viele betrunkene Jugendliche rumlaufen, gestern war es ein gesamter Waggon voll mit Jugendlichen, die sich gegeseitig die "Sprite" reichten...

Station Kottbusser Tor:
Der erste Gitarren-Futzui steigt ein, die Laune kippt, der will Geld und sieht dafür nicht einmal so gut aus, wie die ganzen geleckten Hampelmänner bei x-Faktor, das ich mir gestern quälenderweise anschauen musste - danke, Muffin, dass du deine Freundin nicht dazu gebracht hast umzuschalten.
Zurück zum Geschehen: der Typ fängt an zu singen, die Menge brüllt dagegen:"Hast du nicht auch Wonderwall?!? Sing ma' Wonderwall!" Alle sangen gegen ihn an mit Wonderwall, am Schluß waren sie lauter als der Bettler, welcher schleunigst an der Station Görlitzer Bhf den Rückzug antrat.

Station Görlitzer Bhf:
Ein zweiter Gitarren-Typ steigt ein, dieses Mal hübscher, sympatisches Lächeln, leicht schüchterer Blick, sehr niedlich insgesamt; also ein typischer Zeitungs-ABO-Verkäufer vor deiner Haustür.
Empfangen wurder er ebenfalls mit Wonderwall!-Rufen, er wusste worauf er sich einstimmen musste.
Und er tat es.
Der Typ fing einfach an Wonderwall auf seiner Gitarre zu spielen und die Menge brüllte! Der Wahnsinn!
Auf einmal war der ganze vollgestopfte Waggon kein Waggon mehr, sondern eine kleine Privatfeier, bei Textaussetzer stimmte er wieder mit ein und half ein bisschen, ein Typ neben mir verwickelte mich in ein Gespräch darüber, es wurden Handyvideos gemacht.
Es war einfach schön, und ich dachte: das kann auch nur in Berlin passieren...

Dann fuhr der Zug leider ab, Endstation.
Endstation Leben dachte ich auch gestern, als mich eine mir unbekannte Frau aus einem Krankenhaus anrief, und fragte, ob ich doch gerne am 29.09.2010 vorbeikommen möchte, Ausbildung beginnt am 01.10.2010.
Danke.
Wieder eine Mauer durchbrochen.

Fehlt nur noch die Mauer in unseren Köpfen.
Die Mauer der Intoleranz, der Sturheit, der Unvernuft.

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